redesign3D.tech : Das erste Camp für 3D-Druck
Wie sieht generatives Design der Zukunft aus? Was passiert mit der Wertschöpfungskette und welchen Mehrwert hat mein Unternehmen davon? Welche Voraussetzungen brauche ich für mein Unternehmen, um 3D-Druck erfolgreich einzusetzen? Das sind nur einige der Fragestellungen, die hochkarätige Experten aus der Industrie gemeinsam mit den Teilnehmern auf der redesign3D.tech am Red Bull Ring erarbeiten. Darüber hinaus haben sich internationale Top Key-Speaker angesagt, die die neuesten Entwicklungen im Bereich 3D-Druck aus verschiedenen Perspektiven beleuchten: Aus der Praxis – für die Praxis.
Vom Vollmaterial zum Leichtbau
Dr. Armin Wiedenegger vom voestalpine Additive Manufacturing Center in Düsseldorf hinterfragt in seiner Key-Note die Möglichkeiten und Chancen additiver Fertigungsverfahren auch kritisch. Im Zuge des Aufbruchs eingefahrener Strukturen und der Überprüfung geltender Geschäftsmodelle zeigte sich laut Wiedenegger, dass nicht alles bisher Dagewesene schlecht war und 3D-Druck nicht Universalllösung für alles sein kann. Es sei wichtig, die richtigen Anwendungen und Geschäftsmodelle zu finden – das wird im Hype der gerade um 3D-Druck herrscht gerne vergessen. Der Experte für additive Fertigung unterstreicht jedoch auch deutlich die Vorteile, wie etwa die Möglichkeit, maßgeschneiderte, einzigartige Lösungen anzubieten. Es ist zu erwarten, dass 3D-Druck-Innovationen zunehmend Einfluss auf das Design haben. Das Bauteildesign wird sich demnach immer mehr in Richtung „bionisches Design“ und komplexe Hohl-/Gitterstrukturen entwickeln – weg vom Vollmaterial hin zum Leichtbau.
Neue Designfreiheit
Mag. Erwin Haslinger von Trumpf präsentiert ein anschauliches Praxisbeispiel. Er wird „Industrielle Lösungen für die additive Fertigung“ unter die Lupe nehmen und dabei das Potential der Hybridbauweise am Beispiel eines Hydro-Dehn-Spanndorns erklären. Die Hybridbauweise, ein intelligenter Mix aus additiver Fertigung und konventionellen Verfahren, gilt als bedeutender Schlüssel für den Fortschritt in der industriellen Fertigung. Erwin Haslinger „Es heißt nun ‚Form follows function‘. Mit dieser Designfreiheit müssen Anwender umgehen lernen, um ihre bestehenden Fertigungsprozesse clever zu ergänzen. Und zwar nur dort, wo es auch Sinn ergibt.“ Der 3D-Druck eröffnet spannende Möglichkeiten. Allerdings verlangt sein Einsatz auch nach einem weitreichenden Umdenken. „Die Herausforderung liegt darin, alte Denkmuster aufzubrechen und sich für eine neue gestalterische Freiheit der Formgebung im dreidimensionalen Raum zu öffnen“, so Erwin Haslinger.
redesign3D.tech: Veranstaltung mit Camp-Charakter
Die Camp-Teilnehmer können gemeinsam mit den Workshop-Leitern Cases und Prozesse aufarbeiten. Das erlaubt es, sich direkt im Austausch mit den Experten einen individuellen Nutzen und Mehrwert zu eröffnen. Ein weiterer Vorteil des Camps liegt in der inhaltlichen Aufbereitung der Workshops – sie sind sowohl in Hinblick auf die Anforderungen der Zielgruppen Geschäftsführer, Technischer Leiter und Projektmanager, als auch Konstrukteure und Designer aus der Industrie zugeschnitten. Geschäftsführer erfahren, wie Sie durch 3D-Druck Mehrwert für ihr Unternehmen generieren und welche Voraussetzungen dafür notwendig sind. Konstrukteuren werden Einblicke in die gesamte Softwareprozesskette und neue Perspektiven im Hinblick auf das Design der Zukunft geboten.
AM Disruption Workshop
Ein Beispiel für solch einen Workshop ist der „AM Disruption Workshop“ (Additive Manufacturing), der es ermöglichen wird, die disruptive Kraft des industriellen 3D-Drucks live zu erleben. Dahinter verbirgt sich ein Business Wargame, bei dem die Teilnehmer in die Schuhe eines etablierten Unternehmens sowie eines Startups schlüpfen und miterleben, wie sich der gesamte Markt durch den Einsatz von 3D-Druck verändert. Während des Workshops haben die Teilnehmer die Möglichkeit, durch strategische Entscheidungen die Marktentwicklung zu beeinflussen. Geleitet wird der Workshop von Güngör Kara, Chief Digital Officer, und Fabian Alefeld, Specialist Strategy & Projects bei EOS – Additive Minds.
Güngör Kara: „Wir sehen signifikante Entwicklungsmöglichkeiten durch die Verschmelzung von Industrie 4.0 Lösungen mit der additiven Fertigung. So beispielsweise durch ‚Digital Twins‘, die von der Bauteilkonstruktion über die Fertigung bis zur Überwachung des Bauteils im Echtzeitbetrieb neue Möglichkeiten eröffnen. Das ist ein sich stark abzeichnender Mega-Trend und wird disruptiv auf Unternehmen wirken, die einen traditionellen Ansatz halten und nicht tiefer in die Wertschöpfungskette einsteigen wollen.“
Airbus Workshop
Ein weiterer spannender Workshop wird von einer Airbus-Expertenrunde geleitet: Unter dem Titel „3D-Druck in der Luftfahrt – eine Fertigungsrevolution hebt ab“ erfahren die Teilnehmer (Zielgruppe Konstrukteure, Designer) in Form eines BarCamps wie generatives Design der Zukunft aussieht. Sie lernen Bauteile kennen, die die Industrie revolutionieren und erhalten Einblicke in den Umgang mit 3D-Druck-Materialien. Die Experten, die durch den Workshop führen, sind Peter Sander (Vice President Emerging Technologies & Concepts Germany bei der Airbus Operations GmbH), Bastian Schäfer und Peter Pirklbauer (beide Innovation-Manager bei Airbus).
Die Teilnehmerzahl bei der redesign3D.tech ist aufgrund des Workshop-Charakters limitiert – rasch anmelden!